Einleitung
Jetzt sind Sie an dem Punkt, an dem die Arbeit anfängt.
Chronisch unter Stress stört Erholungs- und Reparaturfunktionen
Leistungsgrenze bricht auf niedrigem Niveau zusammen
Die Leistungsgrenze ist dann auf einem individuell unterschiedlichen Niveau auf 20-40% der ursprünglichen Kräfte zusammengebrochen. Diese Leistungsgrenzen sind dann auch mit höchster motivationalen Anstrengung nicht mehr auf das alte Niveau zu heben. In diesem Zustand ist die Amygdala sicher im Hintergrund vollständig auf Alarm geschaltet.
Teufelskreis aus Anspannung und Leistungsdruck
Daher wird jeder Versuch über diese erniedrigte Leistungsgrenze hinaus zu kommen, einen deutliche Erregung des Sympathikus nach sich ziehen. Dies treibt in einem Teufelskreis die Anspannung immer weiter nach oben mit den negativen Effekten auf die Regulationsfähigkeit des autonomen Nervensystems. Die einzige Möglichkeit, diesen Teufelskreis zu unterlaufen, besteht darin, die augenblicklichen Leistungsgrenzen zu respektieren und nur noch an die Leistungsgrenzen herangehen, aber nicht mehr darüber hinaus.
Wie hart muss ich arbeiten?
Um das zu verdeutlichen hilft das „Modell der Stresstreppe“ (PDF-Download). Bei dem im Englischen Pacing genannten Vorgehen, nämlich einer sehr langsamen Steigerung der eingesetzten Kräfte, gilt es die Leistungsgrenzen genau zu beachten. Warum das so wichtig ist, lässt sich aus dem Schaubild ableiten.
Die Stresstreppe
Auf der Basis der Hypothese der Regulationsstörung des autonomen Nervensystems lässt sich rückschließen, dass sich in den letzten Jahren durch die anhaltenden Belastungen die Anspannungskurve immer weiter in die Gefahrenzone der Überlastung gerät. In einem gesunden ausgeglichenen System haben wir normalerweise einen täglichen regelmäßigen Rhythmus zwischen Anspannung und Entspannung, der von den Botenstoffen, dem Aktivitätshormon Cortisol und dem Schlaf und Erholung anstoßenden Hormon Melatonin gesteuert wird.Als erstes fangen Sie bitte mit ein paar Wohlfühlaktivitäten an.
- Es soll Spass machen, dann fällt es sowieso leichter.
- Es soll Ihre „Scheuklappen“ mit der Konzentration auf die Erkrankung und ihre Folgen etwas auflockern.
- Sie sollen in Ihrem „Abendgebet“ auf etwas Positives zurückblicken können.
Suchen Sie sich zunächst nur eine Aktivität aus, die Sie in Ihren Alltag dann bitte aber regelmäßig einplanen. Wenn das gelungen ist, nehmen Sie weitere hinzu, aber immer mit der Rücksicht auf Ihre Belastungsgrenzen.
Zugegeben ein sehr schwerer Prozess.
Das ist der Punkt in meiner Praxis, an dem ich am meisten gefragt bin, mit dem Mut machen weiter zu machen. Wir brauchen Kraft für den therapeutischen Prozess, die Anstrengungen, die Disziplin. Wie aus dem Energiefassmodell erkennbar, können wir diese positiven Kräfte am leichtesten aus dem Bereich „Soziale Integration – Freude am Leben, Engagement“ schöpfen.
Aktivitätenliste
Das wichtige Prinzip dahinter ist: Scheuklappen öffnen von der Konzentration auf das Schwere, die Schmerzen, die Symptome, die Erschöpfung, die Frustration hin zu Dingen, die man zunächst vielleicht nur gezwungenermaßen beginnt, weil ich sie vorschlage und Sie Vertrauen haben, die aber mit der Zeit ihre wohltuende, ablenkende Kraft entfalten, wenn Sie dran bleiben.
Therapieanweisung
Bitte laden Sie sich die Aktivitätenliste als PDF oder als Excel Datei auf Ihren Rechner herunter und drucken es aus. Dann wählen Sie die Aktivitäten, die Sie am meisten ansprechen. Tragen Sie entsprechend der Anleitung die Werte ein.
So geht es weiter
Jetzt haben sie es fast geschafft. Kehren Sie noch einmal zurück zu Schritt 2 Selbstbeobachtung und Therapiekontrolle. Dort hatte ich Ihnen schon Hinweise gegeben, wie sie durch eine angeleitete Selbstbeobachtung lernen können, Ihre Aktivitäten gezielt für die Zeiten zu planen, an denen Sie am Produktivsten sind. Nutzen Sie das auch für Ihre Wohlfühlaktivitäten und überhaupt für die Dinge, die Sie in Ihrem Alltag einplanen.
Sie wissen jetzt Bescheid über die Zusammenhänge, über ein Modell wie man sich das Zusammenwirken der Regulationsmechanismen des Körpers vorstellt und welche Auswirkungen diese haben, die Sie an Ihrem eigenen Körper mit der Vielzahl von Symptomen verspüren.
Nun geht es eine der zentralen Ursachen, die Fehlregulation ins Positive zu verändern. Das heißt parallel natürlich, dass Sie sich um gute Ernährung kümmern, toxische Expositionen vermeiden, so gut es geht. Auch Nahrungsergänzungsmittel sind hilfreich. Dies sollten Sie aber im Einzelfall mit Ihrem behandelnden Arzt besprechen.
Nutzen Sie den Selbstbeobachtungsbogen weiterhin. Sie können jetzt auch größere Abstände wählen z.B. einmal pro Woche.
Sie haben es geschafft. Jetzt wissen Sie alles, was meine Patienten vor Ort von mir erfahren. Aber es fehlt natürlich die regelmäßige Unterstützung und Ermunterung, die auf diesem steinigen und oft frustrierenden Weg notwendig und hilfreich ist. Ein bisschen sollen Ihnen unsere regelmäßigen E Mails dazu dienen.
Wenn diese dann ausgelaufen sind, habe ich noch folgenden Vorschlag: